Lachen und Singen

Es regnet. Es hat sich abgekühlt. Langsam wird es dunkel. Ich möchte diese Umgebung erfahren. Ich setze mich auf den Balkon. Ich friere ein wenig. Ich möchte singen. Ich lasse einen Ton einschwingen. Der Ton wird lauter. Mein Ton wird leiser. Die Stimme schwingt höher. Der Ton verstummt. Ich friere.

Ich denke, daß ich mir eine Jacke anziehen sollte. Ich stehe auf. Gehe durch die Türe in das Wohnzimmer. Gehe durch die Türe in den Gang. Ich nehme eine Jacke vom Kleiderständer, und ziehe sie an. Ich gehe wieder nach draußen. Jetzt friere ich wieder weniger.

Ich singe. Weiche Töne kommen und gehen. Ich sehe die Wolken. Sie ziehen vorüber. Die Töne streicheln meine Kehle. Mein Bauch vibriert mit den Klängen. Ich denke an die Nachbarn. Ich denke an die Menschen, die auf der Straße vorbeigehen. Die Töne verstummen. Ich vergesse. Die Töne erklingen und bringen meinen ganzen Körper zum Schwingen.

Ich spüre die Grenze und belle laut. PahTAAAAA. Mein Ton wird voller. Ich treffe auf einen Schmerz. Ich weine. Fühle mich so alleine. Denke an Noki. Wünsche mir, ihre Abwehr mit meinem singen zu bezwingen. Freue mich, daß sie mir viel näher ist, als ich es je erwartet hätte. Sie kann kommen, sie kann gehen - ich werde sie nicht anflehen, denn für mich ist gesorgt. Ich bekomme, was ich brauche. Ich will wieder singen.

Töne schwingen durch meine Körper. Ich geniesse, wie die Töne mich streicheln. Ich spüre Frieden. Es regnet. Autos fahren auf den Straßen. Frieden. In mir. Ich lasse die Töne anschwellen. Ich schreie. Ich jammere. Jämmerlich falle ich in mich zusammen. Lasse einen Ton aus mir herausfallen. Alles schwingt.

Ich verstumme. Ich lache. Mein Bauch bebt auf und ab. Ein Glucksen und juchzen aus tiefster Seele. Ich spüre Glückseligkeit, fühle mich völlig befreit. Es gibt nichts zu wollen. Es gibt keine Ziele. Das Lachen lockert meine Körper. Ich fühle mich frei.

Ich entdecke den Rhythmus. Baba, dada TA. Schuuubidooouuuu. Jaaaaayeaeaahhh. Jaiiaaiiiaaii. Joioohhiiiohi. Fühle mich belebt und geniesse, wie ich im Rhythmus fliesse.

Genug gesungen. Ich stehe auf. Gehe durch die Türe ins Wohnzimmer. Mache die Türe zu. Setze mich hin. Schalte den Computer ein. Und tippe mein Erlebnis rein. Es ist vorbei. Bye bye.


© 2000-2011, Jashan Chittesh (fka Holger Wagner) (http://www.ramtiga.com)
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Last modified: Sunday October 07 2001
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